Vor der Wand
Michael Göring
Roman
320 Seiten
Gebunden
€ 22,00
Erschienen September 2013
Eine Jugend in den 1960er und 70er Jahren in einer typischen Mittelstandsfamilie, dem Rückgrat der Bundesrepublik, dem Hort der Tabus. In der Vätergeneration glimmt noch die Operetten-Idylle, bei den Jugendlichen geht es um laute Rockmusik, lange Haare, sexuelles Erwachen und viele linke Thesen. Georg Mertens ist 16, als er sich intensiv mit der Kriegsvergangenheit seines Vaters auseinanderzusetzen beginnt. Doch sein Vater gehört zur sprachlosen Generation. Während Walter Mertens versucht zu verdrängen, kann sein Sohn nicht länger ruhen und sucht nach Antworten. Was geschah 1944 im toskanischen Dorf Sant Anna di Stazzema? Erst als Georg viele Jahre später zum wiederholten Male die Wahrheit einfordert und sein Vater nichts mehr zu verlieren glaubt, bricht er sein Schweigen.
Eine Geschichte von sprachlosen Vätern und ihren Nachgeborenen, die im Wirtschaftswunderland zur Welt kamen, aber in ihrer Jugend und oft weit darüber hinaus den Krieg der Mütter und Väter im Gepäck hatten. Göring verwebt Fakten und Fiktion und erzählt von einem schweren Erbe.
Weitere Infos finden Sie unter: http://www.michael-goering.com/de/
Michael Göring,
Jahrgang 1956, ist in Westfalen aufgewachsen. Seit seinem Literaturstudium sammelt er Geschichten, hält Berichte und Szenen in Tagebüchern fest. 2011 erschien sein erster Roman Der Seiltänzer. Der Autor leitet die gemeinnützige ZEITStiftung und unterrichtet im Fach Kultur und Medienmanagement an der Hochschule für Musik und Theater in Hamburg.