Lesen heißt Weiterdenken
03.07.2024
von Gerd Püschel (Osburg Verlag, Presse)
Alle halbe Jahre wieder werfen die Verlage neue Programme auf den Markt.
Wie kommt man an all die Manuskripte? Wie entsteht so ein Programm? Die Antwort könnte einfach sein: Indem die Verlagsleute, und zwar alle, unheimlich viel lesen. Und über das Gelesene diskutieren, ernsthaft und leidenschaftlich. Und Autoren kennen, die mit neuen Ideen und Manuskripten um die nicht nur sprichwörtliche Ecke kommen. Und mit den Autoren einer Programmidee folgen und prüfen, ob im Rahmen dieser Idee das Manuskript zum Verlag passt und zum Buch werden kann.
Das Motto des Osburg Verlages ist „Menschen und ihre Geschichte“.
Unsere Bücher werfen Blicke auf mehr oder weniger bekannte historische Ereignisse und Figuren der Weltgeschichte. Sie erzählen Geschichten von Menschen und Ideen. Sie sollen klug und authentisch sein, ungewöhnlich und spannend geschrieben. In der Belletristik und im Sachbuch.
Dem folgt die ungeduldig erwartete Fortsetzung der Romanbiografie des weltberühmten norwegischen Jazzpianisten, Komponisten und Schriftstellers Ketil Bjoernstad, Die Welt, die meine war. Er führt uns diesmal durch die Neunzigerjahre, ein Jahrzehnt nicht nur großer persönlicher, sondern vor allem weltpolitischer Umbrüche.
Christoph Cornel hat einen so packenden wie verstörenden Roman über zwei Welten geschrieben, die den meisten Menschen in ihren Zusammenhängen eher verborgen bleiben: den Kunsthandel und die Sexindustrie. In Ein Blick zu wilden Tieren erzählt er in fast filmischen Sequenzen eine deutsch-deutsche Geschichte, wie sie so in der deutschen Literatur noch nicht zu lesen war.
Im Herbst erscheint außerdem der Roman Als die Welt zerstörbar wurde von Ekkehart Baumgartner, in dem die Geschichte eines bisher eher unbeachteten Protagonisten des Manhattan Projektes zum Bau der amerikanischen Atombombe erzählt wird.
Udo Zindel findet alte Briefe und folgt den Spuren zweier Auswanderer in die USA in der Mitte des 19. Jahrhunderts in seinem Werk Heiß ersehntes Amerika, während Jürgen Seul in Gratwanderungen die tragische Geschichte der drei Freunde Erich Knauf, e. o. plauen und Erich Kästner und ihr Schicksal im Nationalsozialismus erzählt und zugleich ein düsteres Kapitel der deutschen Rechtsgeschichte zeichnet.